SOS - Retter in Aktion
Aus großen Lautsprechern an den Landungsbrücken schallt blechern die Ankündigung der Vorführung „SOS – Retter in Aktion“. Kurz darauf gibt es einen lauten Knall und Feuer bricht auf einem Schiff in der Mitte der Elbe aus. Die Fahrwasserrinne wurde bereits vorab durch die Polizei abgeriegelt. Dichter Rauch steigt empor, Flammen lodern auf. Mittlerweile ist dramatische Musik aus den Lautsprechern zu hören. Die Zuschauenden blicken gebannt auf das, was auf dem Wasser passiert. Wer genau hinschaut, sieht, dass zwei Personen vom Schiff springen. Magnesiumfackeln blitzen auf. Die Schiffbrüchigen machen auf sich aufmerksam. Die Musik unterbricht abrupt, ein neues Musikstück beginnt: die Klänge sind schneller, fesselnder, härter. Aus der Ferne sind Motorengeräusche zu vernehmen. Erst als kleiner Punkt am Himmel zu erahnen, dann schnell größer werdend taucht ein Hubschrauber hinter der Elbphilharmonie auf. Noch ahnen die Zuschauenden nicht, dass im weiteren Verlauf der Vorführung weitere zwei Hubschrauber auftauchen werden. Mittlerweile schwebt der Hubschrauber der Polizei Hamburg direkt zwischen den Landungsbrücken und dem brennenden Schiff. Aus dem Hubschrauber heraus springen zwei Bergungstaucher der Feuerwehr hinein in die eiskalte Elbe.
Ein Highlight folgt dem nächsten
Der Kommentator begleitet die Zuschauenden zwischen den mal mitreißenden, mal tragischen, mal heiteren Musikstücken durch die Vorführung. In das Programm eingebunden sind auch Einsatzkräfte der Bundeswehr, des Zolls, der DLRG, der Seenotretter DGzRS, der ADAC Luftrettung und des Technischen Hilfswerkes. Zwei weitere Male kommt es auf dem havarierten Schiff zu Explosionen. Auf der mittlerweile mittig vor dem havarierten Schiff schwimmenden Arbeitsplattform des THW, die aus Ponton-Booten und einem Fährenoberbau besteht, können die Zuschauer beobachten, wie Einsatzkräfte einen Turm aus dem Einsatzgerüstsystem aufbauen. Ein weiteres Boot des THW rückt in den Fokus. Über die Bugklappe des herbeigerufenen Mehrzweckarbeitsbootes der Fachgruppe Ölschadenbekämpfung werden Wasserproben entnommen, um diese später auf mögliche Kontaminationen zu analysieren. In rascher Folge wechseln sich die Protagonisten der Vorführung ab, geben den Zuschauenden Einblicke in ihre technischen Möglichkeiten. Zum Ende sammeln sich noch einmal alle beteiligten Boote und Schiffe zu einer Abschlussformation. Darüber, in der Luft schwebend, sind noch einmal alle drei Hubschrauber zu sehen, bevor diese beidrehen und das Hafenpanorama verlassen.
Für das THW ist der Hafengeburtstag mehr als nur Show
Neben der Mitgestaltung des bunten Showprogramms unterstützte das THW den Veranstalter des Hafengeburtstages bei logistischen Aufgaben. Involviert waren der Fachzug Logistik, der Fachzug Führung sowie eine Vielzahl von Wasserfahrzeugen aus insgesamt 11 Regionalbereichen. Die Zeit zwischen den abzuarbeitenden Arbeitsaufträgen nutzten die THW-Bootsbesatzungen für die wiederkehrende praktische Bootsfortbildung. Dieses Jahr lang ein besonderer Fokus auf den Themenbereichen „Person-über-Bord-Szenario“ und „spezielle Fahrmanöver im Hafenbereich“. Die Fortbildung wurde von ehrenamtlichen Einsatzkräften und von Fachlehrern des THW-Ausbildungszentrums Hoya durchgeführt.
Im kommenden Jahr soll der Hafengeburtstag wieder traditionsgemäß im Mai stattfinden. Die Beteiligten freuen sich schon jetzt auf ein herzliches Wiedersehen zum Beginn des 834. Hafengeburtstages.